Primäre Wurzelkanalbehandlung
Ursächlich für die für die Entstehung einer Wurzelentzündung können neben kariösen Defekten auch undichte Füllungen sowie Zahntraumata (Schlag oder Sturz auf den Zahn) oder ausgeprägte Infektionen im Bereich des Zahnhalteapparates (Parodontitis) sein.
Je schneller eine Behandlung erfolgt, umso vorhersagbarer ist das Behandlungsergebnis.
Arten von Wurzelentzündungen und deren Symptome
Entzündung des Zahnnerven (vital)
In diesem Stadium einer Entzündung ist der Zahn noch vital (am Leben). Die Patienten spüren Schmerzen am betroffenen Zahn, welche jedoch in das umliegende Gewebe ausstrahlen können, sodass der Zahn vom Patienten nur schlecht lokalisiert werden kann. Der Zahn reagiert empfindlich auf Temperaturveränderungen und bereitet pulsierende Schmerzen, welche ebenfalls nachts auftreten.
Fortgeschrittene Entzündung mit Knochenbeteiligung und bereits abgestorbenem Gewebe (avital)
In diesem Stadium haben die meisten Patienten nur noch selten oder gar keine akuten Beschwerden. Die Bakterien sind bereits über den Wurzelkanal in den Knochen vorgedrungen und verursachen eine chronische Entzündung. Der Zahnnerv ist vollständig abgestorben. Aufgrund der genannten Beschwerdefreiheit werden solche Entzündungen meist zufällig nach Anfertigung eines Röntgenbildes erkannt. Breitet sich die Entzündung weiter aus, so entsteht meist ein dumpfer Druckschmerz. Es kann zu einer Fistelbildung oder gar Entstehung eines Abszesses kommen.
Entzündung des Zahnnerven durch eine Zahnfraktur oder ein Zahntrauma
Die meisten Zahntraumata werden bei Kindern und Jugendlichen beobachtet. Doch auch Erwachsene sind unter anderem durch bestimmte sportliche Aktivitäten oder einen einfachen Sturz mit dem Rad betroffen.
Kommt es zu einer Fraktur der Zahnkrone, empfiehlt es sich, das abgebrochene Fragment einzusammeln, es feucht zu lagern und in die Zahnarztpraxis mitzubringen. In den meisten Fällen kann das Fragment wieder am Zahn befestigt werden. Der betroffene Zahn muss in Zukunft beobachtet werden, da eine Nerventzündung nach einem Trauma auch mit zeitlicher Verzögerung entstehen kann.
Fällt jedoch der gesamte Zahn unfallbedingt aus, so sollte dieser möglichst nur an der Zahnkrone angefasst und idealerweise in einer Zahn-Rettungsbox (in Ihrer Apotheke erhältlich) zu Ihrem Zahnarzt transportiert werden. Sie bietet ein perfektes Milieu für die an der Wurzel befindlichen Zellen. Sollten Sie keine Rettungsbox zur Hand haben, ist der Transport in H-Milch oder Speichel möglich. Vermeiden Sie in jedem Fall eine trockene Lagerung. Nach einer Replantation des Zahnes muss dieser wurzelkanalbehandelt werden.